Ausstellung in der Bartholomäi-Kirche

20.05.2011

Einzigartige Bibel zu sehen

Einzigartige Bibel zu sehen Frank-Joachim Stewing, Leiter der Stiftsbibliothek Zeitz, Prof. Dr. Dr. Johannes Schilling, Präsident der Luthergesellschaft e.V., Dr. Volkmar Kunze, Oberbürgermeister der Stadt Zeitz und Dr. Stefan Rhein, Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt zeigen die wertvolle Bibel. (Foto: Stiftung Luthergedenkstätten)

Am Freitag, 27. Mai 2011 wird um 19 Uhr in der Bartholomäi-Kirche zu Altenburg im Rahmen der Lutherdekade die Sonderausstellung "Durchs Wort sollen wir gewinnen. Die Rudolstädter Medianbibel von 1541" feierlich eröffnet.

Im Jahr 2010 wurden die kostbaren Bibelbände, die zum Bestand der historischen Bibliothek der Stadt Rudolstadt gehören, erstmals in Wittenberg, Eisleben, Naumburg und Zeitz präsentiert und werden nun im Rahmen der Lutherdekade in der Bartholomäi-Kirche zu Altenburg zu sehen sein.

Präsentiert wird ein einzigartiges Exemplar der im September 1541 in Wittenberg vollendeten Medianausgabe von Luthers Bibelübersetzung. Für Luther bedeutete die auf zwei Bände verteilte und reich bebilderte großformatige Bibel den Höhepunkt und Abschluss seiner Arbeit als Bibelübersetzer. Ihre Einzigartigkeit verdankt die heute in Rudolstadt aufbewahrte Bibel, die im Rahmen der Wanderausstellung erstmals öffentlich gezeigt wird, handschriftlichen Einträgen von Martin Luther, Philipp Melanchthon und weiterer Wittenberger Reformatoren. Neben Luther und Melanchthon waren es der Hallenser Reformator Justus Jonas und dessen Wittenberger Kollege Caspar Cruciger, die sich hier zwischen 1542 und 1546 auf Bitte ihres Besitzers verewigten. Das geschah in Form von Bibelzitaten, die um kurze belehrende Auslegungen und die eigene Unterschrift erweitert wurden. Solche Bucheinzeichnungen erfreuten sich als persönlich zugeeignete Zeugnisse unter den Zeitgenossen großer Beliebtheit.

Luther selbst hielt die beiden Bände 1544 in den Händen. Zu dieser Zeit gehörte die Bibel dem bis 1546 in Halle tätigen Augsburger Maler Lukas Furtenagel, der, im Februar 1546 in Eisleben Luthers heute in Berlin aufbewahrte Totenmaske zeichnete. Mit Luthers Nachfahren kam die Bibel 35 Jahre später in Augsburg in Berührung. Die Gelegenheit ließen Luthers Sohn Paul sowie Luthers Enkel Johann Ernst und Johann Friedrich nicht ungenutzt und verewigten sich ebenfalls hier. In seinen beiden Berichten schildert Paul Luther eine Episode, die Luther im Kreis der Tischgenossen 1544 über seine Romfahrt berichtete, und die eigenen Erinnerungen an den Tod des großen Reformators. Auf engstem Raum bietet die kleine, neben den beiden Bänden der Bibel alle neun Autographen Luthers, seiner Familie und Freunde zeigende Ausstellung Reformationsgeschichte aus erster Hand, wie es so nur wenige Zeugnisse dieser bewegenden Zeit vermögen.

Die von Frank-Joachim Stewing, Mitarbeiter der Vereinigten Domstifter, konzipierte Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Luthergedenkstätten Sachsen-Anhalt, der Stadt Zeitz und der Vereinigten Domstifter im Rahmen der Lutherdekade "Luther 2017".

Weiterführende Informationen hält der von Prof. Johannes Schilling, Präsident der Luthergesellschaft, und Frank-Joachim Stewing erarbeitete und reich bebilderte Katalog bereit (Preis 20 Euro).


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