Bestattungsordnung von Spalatin und Luther
(Stadtarchiv Altenburg)
Spalatin der Superintendent
Bereits 1522 wandten sich die Bürger Altenburgs an Luther mit der Bitte um einen deutschen Prediger. Dieser sandte Wenzeslaus Linck. Nach dem Tod Friedrichs des Weisen kam Spalatin 1525 auf Bitten Luthers als Pfarrer nach
Altenburg in Thüringen. Spalatin nahm sich vor, hier die Ideen der Reformation umzusetzen. Er startete in Luthers Auftrag zunächst als Stadtpfarrer und übernahm 1528 in Altenburg als einer der ersten Superintendenten das „Pilotprojekt“ Altenburg.
Visitationen
Die Reformation lässt Weniges im täglichen Leben der Stadt unverändert: Die Klöster werden aufgelöst, was oft mit einem jahrelangen zähen Kampf verbunden ist. Die Krankenhäuser, die Schulen und die Armenversorgung müssen neu organisiert werden. Einfluss und Ländereien sind zwischen den Interessen der Städter, der Kirche und dem Kurfürsten neu zu verteilen. Die Qualität der kirchlichen Versorgung wird mit Hilfe von „Visitationen“ streng beurteilt und verbessert. Durch zahlreiche Visitationen leistete er in den Jahren 1527 bis 1542 einen entscheidenden Anteil am Aufbau der landeskirchlichen Strukturen. Spalatin dokumentiert diese Prozesse während der 20 Jahre seines Wirkens und steht in engem brieflichen Kontakt zu Luther, der selbst oft persönliche Hilfe bei seinem guten Freund und Vertrauten sucht.