Das Bildnis Georg Spalatins (re.) stammt von einem unbekannten Maler. Dieses Bild befand sich ursprünglich in der im Jahre 1840 abgebrochenen Hospitalkirche. Die Bronzeplatte mit lateinischem Text und dem Wappen Spalatins stiftete Philipp Melanchthon nach dem Tode Spalatins. Sie befand sich ursprünglich am südliche Pfeiler der Kirche.
Die Krönung der Bronzeplatte zeigt die Jahreszahl 1545, die Buchstaben G.S. und das Wappen Spalatins, einen Strorch, der eine sich windende Schlange im Schnabel trägt. Der Storch ist das Sinnbild der Liebe und Freundschaft, die Schlange das des Teufels.
Die Inschrift lautet in freier Übersetzung (nach Pf. A. Löbe):
„Spalatins kühles Gebein, es ruhet hier unten im Grabe, Ihn, den Gereiften, ereilt' hochbetagt sein Geschick. Christi Wort und Gebot, er lehrte sie wahrhaft und lauter, Selbst dabei war er fromm, einfach, schlicht ohne Falsch. Rein in den Sitten erfüllte er treu seine Pflichten Hier in unserer Stadt, die genannt nach der Burg ist, der alten. Jüngern der Künste, durch die Gelehrsamkeit wird erworben, Half er und war strebenden Geistern ein Freund. Selbst gelehrt und bewandert auf allen Gebieten Kannt' er die Zeiten all' und ihre Geschehniss'. Auf uns bringend die Tage einstige Fürsten Schrieb er manch tapfere Tat von Sachsens tapferen Führern, Die die oberste Macht dir, deutsche Erde, einst schenkten Und noch jetzt dir sind Dienste und Zierde zugleich. Siehe herab auf ihn, der in ernster Ehrfurcht dir diente, Nimm ihn, Christus, hinauf in dein ewiges Reich. Gestorben ist Georg Spalatin im Jahre 1545, am 16. Januar.“